03.02.2025 – Altenpflegeheim Schkeuditz "An der Bergbreite"
Am Freitag, den 20.09. rief die GEW zur Kundgebung "Alarmstufe Rot" auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig auf. 250 pädagogische Fachkräfte aus 30 unserer Kitas und Horte und weiteren 750 Teilnehmende aus Kitas anderer Träger setzten ein deutliches Zeichen gegen Kita-Schließungen und drohenden Personalabbau.
Die Kundgebung war "eine notwendige Maßnahme zur Darstellung der aktuellen organisatorischen und politischen Problempunkte für unsere tägliche Arbeit. Ohne Veränderung der bestehenden und veralteten Systeme, kann eine qualitative und kindgerechte Betreuung im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen nur durch das individuelle Engagement jeder pädagogischen Fachkraft umgesetzt werden. Diese Form der Arbeit ist aber nicht nur für die Kindern, sondern auch für unsere pädagogischen Fachkräfte auf lange Sicht nicht umsetzbar. Der Anspruch an uns und unsere Arbeit ist ein anderer, weshalb die bestehenden Standards für die Kinderbetreuung in Sachsen zwingend angepasst werden müssen.", so Christian Schultz, Fachbereichsleiter Bildung und Fachberatung.
Die hohe Teilnahmezahl an der Kundgebung spiegelt die Notwendigkeit wider, die Forderungen der GEW Sachsen nach einem besseren Personalschlüssel in den Einrichtungen und einer qualitativen Weiterentwicklung der pädagogischen Tätigkeit zu unterstützen. "Wir fühlen uns gehört und mitgenommen. Die Wortbeiträge auf der Kundgebung waren großartig!" (Kitaleitung Hort "Villa Kunterbunt")
Bereits im Mai 2024 unterstützte der Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental e.V. die Unterschriftenaktion des breiten Bündnisses „Starke Kitas für starke Kinder“ und rief Einrichtungen und Eltern zur Teilnahme auf. Über 37.000 Unterschriften für Qualitätsverbesserungen in der frühkindlichen Bildung konnten gesammelt werden.
An dieser Stelle danken die teilgenommenen Einrichtungen den Eltern und Familienangehörigen für deren Verständnis und Unterstützung, da eine Teilnahme an der Kundgebung zum Teil nur durch frühere Schließung ihrer Kitas und Horte möglich war.
Lesen Sie mehr zur Kundgebung "Alarmstufe Rot" und den damit verbundenen Forderungen auf der Seite der GEW Sachsen.
Forderungen der GEW Sachsen:
Die GEW Sachsen fordert 25 % der Wochenarbeitszeit als Vor- und Nachbereitungszeit. Die ein bis zwei Stunden mittelbarer pädagogischer Tätigkeit im aktuellen Kita-Gesetz reichen für Dokumentationen, Elterngespräche, Teamberatungen und die Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten längst nicht aus.
Pädagogische Fachkräfte fehlen in Sachsen im Durchschnitt an 25 % der Öffnungstage. Deshalb fordert die GEW Sachsen eine deutlich höhere Personalreserve! Die 4 % mehr Personal im aktuellen Kita-Gesetz sind ein Gewinn, doch sie verdampfen in der Praxis wie der Tropfen auf dem heißen Stein.
Sachsen ist nach wie vor Schlusslicht beim Betreuungsschlüssel an Kitas. Darunter leiden die Kinder, die nicht die Bildung erhalten, die sie benötigen. Die Beschäftigten arbeiten permanent an der Belastungsgrenze.
Der Personalschlüssel muss deshalb gemäß den wissenschaftlichen Empfehlungen verbessert werden. Wir fordern:
- An Krippen: 1 Vollzeitkraft für 3 Kinder (aktuell 1:5)
- An Kindertageseinrichtungen: 1:7,5 (aktuell 1:12)
- An Horten: 1:12 (aktuell 0,9:20)